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Rückkehr

Marienleuchter strahlt wieder

Am Sonntag, 18. März 2018, feierte die Kirchengemeinde Lauenburg/Elbe im Festgottesdienst die Wiederaufhängung ihres großen Leuchters in der Maria-Magdalenen-Kirche. In der gut besuchten Kirche schwankte die Stimmung zwischen andächtigem Nachdenken - wir sind in der Passionszeit - und heller Freude. Am meisten schien sich die Hauptperson zu freuen - Maria lächelte still aus ihrem Strahlenkranz über den Köpfen der Gemeinde.

Pastor Philip Graffam hatte für Freude gesorgt, so sangen vier junge Damen vom Jugendchor taCH in Klavierbegleitung. Auch die Gemeinde bekam Großer Gott, wir loben dich und Ich lobe meinen Gott zu singen. Die Dialogpredigt wechselte zwischen Kanzel und Pult, wo die Kirchenkreis-Archivarin und Historikerin Dr. Claudia Tanck aus der Legende über den Fund im eisigen Elbstrom, zur Kunstgeschichte des Leuchters und von der Verehrung der Maria berichtete. Maria aus der Mitte schien aufmerksam zuzuhören, sie behielt all diese Worte und bewegte sie still in ihrem Herzen, wie es so schön im Lukas-Evangelium heißt.

Nach dem Segen konnten sich die mit Dank bedachten Spender und Freunde der Kirche untereinander austauschen. Neben der Hauptperson konnte der bescheiden im Hintergrund gebliebene wichtigste Mann aus seiner Arbeit über viele Wochen berichten - Restaurator Gerold Ahrends aus der Lauenburger Elbstraße.

Ahrends hatte die schwierige Aufgabe, die vier übereinander liegenden Malschichten zu analysieren. Mit den Fachleuten aus der Denkmalpflege von Land, Landeskirche und Kirchenkreis kam man überein, die gotische Farbfassung wieder herzustellen. Aber nicht wie viele erwartet hätten, indem er alle neueren Farbschichten entfernte, sondern indem er eine weitere, die sogar schon sechste, Farbschicht auftrug. Als kleines Geheimnis verriet er, beim Gesicht der Maria auf dem einer anderen Madonna, der auf einem Vollmond stehenden aus Gudow, nachgeschaut zu haben. Die Dokumentation der umfangreichen Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Untersuchung des Leuchters aus dem späten 15. Jahrhundert werden Herr Ahrends und seine Partnerin Frau Erdmann in fünffacher Ausfertigung an Archive des Landes und der Kirche übergeben, wo sie hoffentlich in vielleicht hundert Jahren bei der nächsten Restaurierung auffindbar sein möge.

Wir Besucher im Gottesdienst und als kunstinteressierte Gäste müssen uns an eine neue Sichtweise gewöhnen: Viel Gold, vor allem am Obergewand der Hl. Anna - quasi im Rücken der Gottesmutter - aber auch bei der Maria mit dem Jesuskind, sticht ins Auge. Auch der Halbmond unter beider Füße glänzt - in einem tiefen Silberschein. Die Farben der Mantel-Innenseite und des Unterkleides sind viel dunkler und kräftiger, ein dunkler Rotton herrscht vor und setzt sich auf den Tragstangen aus Schmiedeeisen fort. Maria hat jetzt dunkles Haar, sowohl als großes Kind auf dem Arm ihrer Mutter Anna als auch als Mutter des Jesuskindes, nur die Gesichter erscheinen wieder in blassen Pastelltönen. Alle freuen sich über dieses gelungene Werk.

Wie geht es weiter? Ein zweiter Marienleuchter wartet etwas versteckt neben der Orgel. Eine langjährige Dame aus dem Kirchengemeinderat äußerte spontan die Idee, sich als nächstem Vorhaben des Christus am Kreuz anzunehmen - dieser leidet wahrlich und bedarf dringend einer Auffrischung.

Text und Fotos: Manfred Maronde, Lauenburg
Die Festrede von Frau Dr. Claudia Tanck kann hier nachgelesen werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in der Lauenburger Online-Zeitung:
und bei Herzogtum direkt:
https://herzogtum-direkt.de/index.php/ 2018/03/19/lauenburg-der-marienleuchter-strahlt-wieder (Link nicht mehr erreichbar)
Foto oben:
Anna mit Maria und Jesuskind strahlen, Jesus am Kreuz hinten leidet.
MM
Foto links:
Maria mit Jesuskind schauen auf die Retter: Restaurator Gerold Ahrends, Historikerin Dr. Claudia Tanck und Pastor Philip Graffam hinter der Emporenbrüstung.
MM
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