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Taufkessel

Der vierte Mönch
Die Maria-Magdalenen-Kirche hat ihren bronzenen Taufkessel zurück
Lauenburg. Kirchengeschichtliche Seltenheit repariert: Erst brach beim Umräumen ein Bein des 540 Jahre alten bronzenen Taufkessels der Maria-Magdalenen-Kirche ab. Dann übernahm der Kirchen-Förderverein die Reparaturkosten. Nach monatelanger Reparaturarbeit steht der Taufkessel jetzt wieder auf seinen vier Füßen im Altarraum.

Mitten im Altarraum der Maria-Magdalenen-Kirche in Lauenburg steht der alte Taufkessel. Doch bei manchen Veranstaltungen ist er schlicht im Weg - und wird an den Rand geräumt. Dabei geschah im vergangenen Frühjahr das Missgeschick: Eines der vier Beine, bestehend aus 45 Zentimeter hohen Figuren in Mönchsgestalt, brach ab.

Der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Maria-Magdalenen-Kirche, Hans-Jürgen Rumpf, wandte sich daraufhin an die Bronzegießerei Wittkamp in Elmenhorst. Die Firma nahm eine Materialprobe, um sicherzugehen, dass keine Lufteinschlüsse vorhanden sind, was eine Reparatur schwierig gemacht hätte. Doch die Untersuchungen der Fachleute ergaben, dass die Bronze des Taufbeckens rein genug ist - das Bein konnte wieder angeschweißt werden.

Nach mehreren Monaten Reparaturarbeit trugen drei Mitarbeiter des Friedhofs das zentnerschwere Taufbecken nun zur Freude der Gemeinde wieder vorsichtig zurück in die Kirche. Schließlich hat der Taufkessel eine beachtliche Geschichte. Er ist ein Werk aus dem Jahr 1466. Cord Vribusch aus Lüneburg hat ihn damals gegossen. Der Handwerker goss damals nicht nur Tauffünten („Fünte“ geht auf das lateinische Wort „fons“ zurück, das zu Deutsch „Quelle“, „Brunnen“ bedeutet), sondern auch Glocken und Kanonen.

Der damalige Lauenburger Herzog hatte den Meister gefragt, ob er einen Taufkessel für die Kirche anfertigen könne. Dafür griff Vribusch auf ältere Vorlagen zurück und goss die vier Trägerfiguren mit derselben Gussform wie beim Taufbecken in Munster bei Soltau.

Die rechteckigen Reliefs am Kessel folgen einem älteren Lüneburger Vorbild. Auffällig ist auf einem der Bilder mit der Kreuzigung Christi, dass sich Johannes von seinem Herrn abwendet. Das Vorbild: ein Gemälde des flämischen Malers Jan van Eyck. Die Form hierfür und für die kleinere Sitzmadonna mit dem bekleideten Christuskind auf dem Knie stammen ebenfalls von der Taufe in Munster. Das dritte Relief mit der Krönung der Maria könnte eine Eigenkreation des Glockengießers Cord Vribusch sein.

Evangelische Zeitung für Schleswig-Holstein, von Manfred Maronde, 24. Januar 2016
Foto: Vier Mönche als Trägerfiguren: Darauf stützt sich die historische, bronzene Tauffünte von 1466.
MM
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